CBD Herstellung
Einleitung: Warum ist die CBD-Herstellung entscheidend?
Die Qualität und Reinheit von CBD-Produkten hängen maßgeblich von der verwendeten Extraktionsmethode ab. Eine sorgfältige Auswahl des Verfahrens gewährleistet nicht nur die Wirksamkeit des Endprodukts, sondern auch dessen Sicherheit für den Verbraucher.
In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du alles über die CBD-Herstellung – von der Auswahl der Hanfsorte bis zur fertigen CBD-Flasche.
Inhaltsverzeichnis
Der Anfang: Von der Hanfpflanze zum CBD-Extrakt
Welche Cannabissorten eignen sich für die CBD-Herstellung?
Nicht jede Hanfpflanze eignet sich zur Herstellung von hochwertigem CBD. Entscheidend ist das Verhältnis von CBD zu THC – je höher der CBD-Gehalt und je niedriger der THC-Anteil, desto besser ist die Sorte geeignet.
Besonders bewährt haben sich EU-zertifizierte Nutzhanfsorten wie „Fedora 17“, „Futura 75“, „Santhica 70“ oder „Finola“, da sie konstant unter dem gesetzlichen THC-Grenzwert von 0,2 % bleiben und gleichzeitig stabile CBD-Erträge liefern. Diese Sorten zeichnen sich durch genetisch bedingte Cannabinoidprofile aus, die auf maximale therapeutische Wirkung bei gleichzeitig rechtlicher Sicherheit ausgelegt sind.
Darüber hinaus werden in der Züchtung auch Faktoren wie Schädlingsresistenz, Wachstumsgeschwindigkeit, Ernteertrag und Klimaresistenz berücksichtigt, was sie besonders für den ökologischen Landbau interessant macht.
Wie beeinflussen Anbau, Ernte und Trocknung die Qualität?
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Anbau: Der biologische Anbau ohne chemische Dünger, Herbizide oder Pestizide ist essenziell, um Rückstände im Endprodukt zu vermeiden. Auch die Bodenqualität, Sonneneinstrahlung und Wasserversorgung wirken sich direkt auf die Zusammensetzung der Cannabinoide und Terpene aus.
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Ernte: Der ideale Erntezeitpunkt liegt kurz vor der Blütevollendung, wenn der CBD-Gehalt am höchsten ist. Eine zu frühe oder späte Ernte kann den Wirkstoffgehalt und das Terpenprofil negativ beeinflussen.
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Trocknung: Eine langsame, kontrollierte Trocknung bei unter 40 °C schützt empfindliche Inhaltsstoffe wie Terpene, Flavonoide und sekundäre Pflanzenstoffe. Schnellverfahren mit Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung führen zu Wirkstoffverlust und schlechterem Geschmack.
Welche Pflanzenteile werden verwendet?
Für qualitativ hochwertige CBD-Extrakte werden in der Regel ausschließlich die weiblichen Blüten der Hanfpflanze genutzt. Diese weisen die höchste Konzentration an Cannabinoiden und Terpenen auf. Blätter, Stängel und Samen enthalten deutlich geringere Mengen an CBD und werden meist nur zur Herstellung minderwertiger Produkte oder in Kombination mit anderen Rohstoffen verwendet.
Bei Vollspektrum-Extrakten spielen auch die im Blütenharz enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe eine wichtige Rolle – sie verstärken den sogenannten Entourage-Effekt.
Die große Entscheidung: Welche Extraktionsmethode ist die beste?
CO₂-Extraktion (überkritisch und subkritisch)
Die CO₂-Extraktion ist die modernste und am weitesten entwickelte Methode zur Herstellung von CBD. Hierbei wird Kohlendioxid unter sehr hohem Druck und kontrollierter Temperatur in einen sogenannten überkritischen Zustand gebracht – eine Zwischenform von Gas und Flüssigkeit. In diesem Zustand besitzt CO₂ die Fähigkeit, Cannabinoide, Terpene und andere wertvolle Pflanzenstoffe besonders gezielt und effektiv zu extrahieren. Nach der Extraktion wird das CO₂ einfach verdampft, ohne dass Rückstände im Produkt verbleiben. Auch subkritische Verfahren – mit geringerer Temperatur und Druck – ermöglichen eine noch sanftere Extraktion empfindlicher Verbindungen.
Vorteile:
Rückstandsfrei und chemiefrei
Hohe Ausbeute bei gleichzeitig hervorragender Reinheit
Schonender Erhalt empfindlicher Stoffe wie Terpene und Flavonoide
Umweltfreundlich: CO₂ ist ungiftig, wiederverwendbar und klimaneutral
Ideal für pharmazeutische Anwendungen mit höchsten Qualitätsstandards
Nachteile:
Sehr hohe Anschaffungskosten für Anlagen und Technik
Benötigt speziell geschultes Personal
Wartungsintensiv und energieaufwendig
Cannadoca verwendet ausschließlich die überkritische CO₂-Extraktion, um maximale Reinheit, Konsistenz und Wirksamkeit zu garantieren. Durch dieses Verfahren bleibt das vollständige Wirkstoffspektrum der Pflanze erhalten – ein echter Vorteil für Vollspektrumprodukte.
Ethanolextraktion
Bei der Ethanolextraktion wird pflanzlicher Alkohol (z. B. Ethanol) als Lösungsmittel eingesetzt, um Cannabinoide aus der Hanfpflanze zu lösen. Dieses Verfahren zählt zu den ältesten bekannten Extraktionsmethoden und wird bis heute sowohl in der industriellen Herstellung als auch in der Forschung verwendet. Ethanol löst nicht nur Cannabinoide, sondern auch wasserlösliche Bestandteile wie Chlorophyll, was dem Extrakt einen bitteren Geschmack verleihen kann.
Vorteile:
Bewährte und traditionelle Methode mit guter Extraktionsleistung
Effizient und zeitsparend, besonders bei großen Produktionsmengen
Relativ kostengünstige Ausrüstung im Vergleich zur CO₂-Extraktion
Kann Terpene und Flavonoide weitgehend erhalten
Nachteile:
Brennbar und potenziell gefährlich – Explosionsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung
Mögliche Rückstände im Endprodukt, wenn nicht korrekt verarbeitet
Nicht so selektiv wie CO₂ – enthält oft unerwünschte Pflanzenstoffe
Muss unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden (am besten im Freien)
Olivenöl-Extraktion
Die Olivenöl-Extraktion ist eine sehr einfache und sichere Methode zur Herstellung von CBD-Extrakten und eignet sich besonders für den privaten Gebrauch. Dabei wird das Pflanzenmaterial zunächst decarboxyliert – durch leichtes Erhitzen wird CBDA in aktives CBD umgewandelt. Danach wird das Material in Olivenöl eingelegt und bei niedriger Temperatur über längere Zeit erhitzt, um die Wirkstoffe herauszulösen.
Vorteile:
Sicher, ungiftig und für Anfänger leicht umsetzbar
Keine chemischen Lösungsmittel notwendig
Geeignet für den privaten, nicht-kommerziellen Gebrauch
Olivenöl ist ein natürlicher und gesunder Träger
Nachteile:
Sehr niedrige CBD-Konzentration im Endprodukt
Keine Standardisierung möglich – Dosierung schwer bestimmbar
Geringe Haltbarkeit durch Oxidation des Öls
Nicht für professionelle oder kommerzielle Produktion geeignet
Diese Methode eignet sich hervorragend für Menschen, die erste Erfahrungen mit der CBD-Herstellung sammeln wollen, ohne in teure Technik zu investieren – jedoch nicht für hochwertige oder marktfähige Produkte.
Download im PDF-Format: CBD Extraktion Vergleich Infografik Cannadoca
Weitere Extraktionsmethoden im Überblick
Lipidextraktion (z. B. mit Kokosöl)
Diese Methode funktioniert ähnlich wie die Olivenöl-Extraktion, verwendet jedoch alternative Fette wie Kokosöl, Sheabutter oder andere pflanzliche Lipide. Aufgrund ihrer einfachen Durchführung und ungiftigen Natur ist sie besonders in der Küche und Kosmetikindustrie beliebt.
Lipide binden Cannabinoide effektiv, was sie zu einer sicheren Lösung für selbstgemachte CBD-Produkte macht. Dennoch ist die Ausbeute begrenzt, die Lagerung erfordert Kühlschranktemperaturen, und die Dosierung bleibt ungenau.
Besonders für Salben, Cremes und Lippenpflegeprodukte ist diese Methode geeignet.
Ultraschall-Extraktion
Diese innovative Methode nutzt hochfrequente Schallwellen, um die Zellstrukturen der Hanfpflanze aufzubrechen. Dadurch werden die Wirkstoffe besonders schonend freigesetzt.
Die Ultraschall-Extraktion ermöglicht eine schnellere Extraktion mit geringerer Hitzeeinwirkung, was zur Erhaltung temperaturempfindlicher Verbindungen wie Terpene beiträgt. Sie wird zunehmend in Forschungslaboren und hochwertigen Produktionsprozessen eingesetzt.
Nachteile sind der hohe Anschaffungspreis der Geräte und der Bedarf an präziser Steuerung.
Eiswasser-Extraktion (Bubble Hash)
Die Eiswasser-Extraktion wird überwiegend zur Gewinnung von THC-reichen Produkten wie Haschisch eingesetzt, kann aber theoretisch auch für CBD verwendet werden.
Dabei wird das Pflanzenmaterial in eiskaltem Wasser geschüttelt, um Trichome (Harzdrüsen) mechanisch von der Pflanze zu lösen. Diese werden anschließend durch Filtersiebe separiert.
Die Methode ist rein physikalisch, benötigt keine Chemikalien und liefert ein besonders sauberes Konzentrat – allerdings mit Fokus auf Harz, nicht auf Öl.
Rosin Tech (mechanisches Pressen)
Bei dieser Methode werden Hanfblüten oder Harz mit Hilfe von Hitze und starkem Druck zwischen zwei heißen Platten gepresst, wodurch ein hochreines Extrakt entsteht.
Rosin ist besonders bei Nutzern beliebt, die vollkommen lösungsmittelfreie Konzentrate bevorzugen. Die Rosin-Tech-Methode hat jedoch eine relativ geringe Ausbeute und ist nicht für große Produktionsmengen geeignet. Ideal für Kenner und DIY-Fans, die Wert auf Reinheit legen.
Gefahren der DIY-Extraktion: Rick Simpson Oil (RSO)
Rick Simpson Oil wird oft als Heilmittel angepriesen, basiert jedoch auf der Extraktion mit extrem gefährlichen Lösungsmitteln wie Butan, Naphta oder Isopropanol.
Risiken:
Explosionsgefahr bei offener Flamme
Lösungsmittelrückstände können Krebs erregend sein
Ohne Laboranalyse keine Dosierungssicherheit
Fazit: Niemals zuhause mit leicht entzündlichen Lösungsmitteln extrahieren! Nur zertifizierte Hersteller mit Laborprüfung gewährleisten sichere CBD-Produkte.
Nach der Extraktion: Decarboxylierung & Produktverarbeitung
Was ist Decarboxylierung?
CBD liegt in der Pflanze meist als CBDA (CBD-Säure) vor. Durch Erwärmung (ca. 110–120 °C) wird die Carboxylgruppe abgespalten – das aktive CBD entsteht.
Weiterverarbeitung zu Produkten
Filtration: Entfernt Pflanzenwachse
Destillation: Reinigt und konzentriert das Extrakt
Mischung mit Trägeröl: Meist MCT- oder Hanfsamenöl
Herstellung von Endprodukten: Öle, Kapseln, Salben, Kosmetika
Qualitätskontrolle: Wie erkennt man gutes CBD?
Laboranalysen
GC/MS (Gaschromatographie): Trennt & misst Cannabinoide
Prüfung auf Schwermetalle, Pestizide, Lösungsmittelreste
Was bedeutet „Full Spectrum“, „Broad Spectrum“, „Isolat“?
Vollspektrum: Enthält alle Pflanzenstoffe inkl. THC < 0,2 %
Breitspektrum: Ohne THC, aber mit anderen Cannabinoiden
Isolat: Reines CBD (>99 %), keine weiteren Pflanzenstoffe
Was sagt die Verpackung?
Bio-Siegel
Laboranalyse mit QR-Code
Angaben zu Trägeröl, Cannabinoid-Profil
CBD-Herstellung bei Cannadoca: Qualität, Reinheit, Verantwortung
Cannadoca verwendet ausschließlich CO₂-Extraktion mit Fokus auf:
CBDA-Erhalt durch niedrige Temperaturen
Terpenprofil: Jede Charge wird analytisch geprüft
Transparenz: Jede Flasche rückverfolgbar per Chargencode
Zusätzlich garantiert Cannadoca:
Laboranalysen in unabhängigen Labors
Bio-zertifizierte Rohstoffe aus Europa
Verzicht auf Füllstoffe, künstliche Aromen, Farbstoffe
Rechtlicher Rahmen in Deutschland und EU
Ist die CBD-Herstellung legal?
Ja, sofern EU-zertifizierter Nutzhanf verwendet wird
THC-Gehalt muss unter 0,2 % liegen
Was darf verkauft werden?
CBD-Öle, CBD Kapseln, Kosmetika
Keine medizinischen Heilsversprechen
Nahrungsergänzung nur mit Novel-Food-Zulassung
Was sagt die EU?
Regelungen über Novel-Food-Katalog
Verbot von synthetischem CBD in Lebensmitteln ohne Zulassung
FAQ zur CBD Herstellung
Kann man CBD zuhause selbst herstellen?
Ja, prinzipiell ist das möglich – vor allem mit der Olivenöl-Methode. Dabei wird das Pflanzenmaterial decarboxyliert (durch leichtes Erhitzen aktiviert) und anschließend in warmem Olivenöl eingelegt. Diese Methode ist zwar sicher und einfach durchführbar, hat aber entscheidende Nachteile: Die CBD-Konzentration ist sehr gering, die Haltbarkeit begrenzt, und eine genaue Dosierung ist kaum möglich.
Außerdem fehlen Laboranalysen zur Überprüfung der Qualität. Für gelegentlichen Eigengebrauch denkbar – aber nicht vergleichbar mit professionellen Produkten.
Warum ist CO₂ die sicherste Methode?
Die CO₂-Extraktion gilt als sicherste und sauberste Methode zur Herstellung von CBD, weil sie ganz ohne chemische Lösungsmittel auskommt. Durch Druck und Temperatur wird CO₂ in einen überkritischen Zustand gebracht, der es ermöglicht, CBD und andere wertvolle Inhaltsstoffe wie Terpene schonend zu extrahieren. Da CO₂ rückstandsfrei verdampft, sind keine Rückstände im Endprodukt zu befürchten.
Zudem erlaubt das Verfahren eine exakte Steuerung, was es ideal für pharmazeutische oder therapeutische Anwendungen macht.
Was kostet die Herstellung von CBD?
Die Kosten variieren erheblich je nach Methode, Qualitätsanspruch und Produktionsmaßstab. Eine DIY-Herstellung mit Olivenöl kann wenige Euro kosten, ist aber qualitativ nicht mit professionell hergestelltem CBD vergleichbar. Bei der CO₂-Extraktion sind hohe Investitionen in Technik und Personal nötig.
Rechnet man Laboranalysen, Zertifizierungen und Bio-Anbau hinzu, können die Kosten für hochwertiges CBD bei 0,50 bis über 5 Euro pro Milliliter liegen – je nach Konzentration und Zusammensetzung.
Was ist der Unterschied zwischen Extraktion und Decarboxylierung?
Extraktion bedeutet das Herauslösen der Wirkstoffe (Cannabinoide, Terpene usw.) aus dem Pflanzenmaterial mithilfe eines Lösungsmittels oder Verfahrens (z. B. CO₂). Decarboxylierung hingegen ist der chemische Prozess, bei dem CBDA (die saure Vorstufe) in aktives CBD umgewandelt wird – typischerweise durch kontrollierte Hitzeeinwirkung.
Erst nach der Decarboxylierung wird CBD biologisch aktiv und entfaltet seine bekannte Wirkung im Körper.
Kann man THC bei der Herstellung ganz ausschließen?
Ja – entweder durch Auswahl von Hanfsorten mit natürlichem THC-Gehalt unter 0,2 %, oder durch gezielte Destillation. Besonders beim Isolat oder bei Breitspektrum-Produkten wird THC vollständig entfernt.
Bei Vollspektrum-Extrakten bleibt in der Regel ein minimaler, gesetzlich zulässiger THC-Anteil enthalten. Für Produkte, die auch von Fahrern, Schwangeren oder THC-empfindlichen Personen genutzt werden, empfiehlt sich die THC-freie Variante (0,0 %).
Fazit: Qualität beginnt bei der Herstellung
Wer CBD ernst nimmt, sollte die Herstellungsweise verstehen. Von der Pflanze bis zur Flasche gibt es viele kritische Schritte – Cannadoca geht diese mit höchstem Anspruch an Sicherheit, Transparenz und Wirksamkeit.
Elena Mircheva
Forscherin und Autorin mit Schwerpunkt auf natürlichen Wirkstoffen. Beschäftigt sich intensiv mit den medizinischen Anwendungen von CBD, ätherischen Ölen und Heilpilzen. Verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischer Erfahrung zu fundierten Inhalten rund um Gesundheit und Wohlbefinden.